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In der Folge des festlichen Menüs spielte der Dessertgang eine herausragende Rolle und stellte die Hofkonditoren weniger vor kulinarische als vor allem vor künstlerische Herausforderungen. Nachdem die figürliche Tafeldekoration, die in der Zeit des Spätbarocks aus Tragant oder Zucker gestaltet worden war, ab 1730 durch dauerhafte Formen aus Porzellan ersetzt wurde, kam diesem Produktionszweig der Meissener Manufaktur eine immense Bedeutung zu. Erstmals seit über 250 Jahren werden die Lusthäuser und Porzellanfiguren auf einer zeitgenössischen Desserttafel als „dessert de luxe“ wieder inszeniert. Auftrag und Entwurf des Holländischen Dorfes belegen deutlich die Hinwendung des Grafen Heinrich von Brühl zur Natur und zum Landleben.