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Eine der wichtigsten Entscheidungen war es, ob die Fehlstellen mit Urushi-Applikation rekonstruiert werden sollten oder nicht. Dadurch, dass in der Porzellansammlung in Dresden vergleichbare Stücke erhalten sind und sich das Muster an anderen Vasen wiederholt, weiß man, wie die vollständige Dekoration aussah. Aber nach japanischer Ansicht sollte die Arbeit nur auf die Konservierung der erhaltenden Substanz begrenzt bleiben, ohne die fehlenden Bereiche zu ergänzen. Deswegen wurde beschlossen, das zerstörte Muster nicht zu rekonstruieren.
Die Frage, in welcher Art und Weise die Lackapplikationen angefertigt worden sind, blieb aber trotzdem ein großes Rätsel. Mikroskop-Aufnahmen waren sehr hilfreich, um die richtige Reihenfolge der einzelnen Lackebenen zu verstehen. Auf vorher in Arita hergestellten Porzellanproben wurden nacheinander Urushi-Schichten aufgelegt und ausgehärtet, dann das Sandmuster eingetragen und am Ende das Ganze mit Gold überzogen. Falls man also in Zukunft die Fehlstellen der anderen Vogelbauervasen aus der Porzellansammlung doch ergänzen möchte - die ersten Rekonstruktionsversuche sind schon vorbereitet.