Blick in den neugestalteten Böttgersaal der Porzellansammlung im Zwinger
© SKD, Foto: Oliver Killig

Neugestaltung des Böttgersaals

Der lichtdurchflutete Pavillon auf der Ebene des Zwingerumgangs, der dem berühmten Porzellanerfinder Johann Friedrich Böttger (1682–1719) gewidmet ist, kann als Herzstück der Dresdner Porzellansammlung gelten. Er präsentiert die frühesten Erzeugnisse der Meissener Porzellanmanufaktur, die vor mehr als 300 Jahren eine echte Sensation darstellten. In Sachsen war gelungen, was 250 Jahre lang vergeblich in ganz Europa versucht worden war: das Geheimnis um die Rezeptur des chinesischen roten Feinsteinzeugs und – vor allem – des ostasiatischen Porzellans zu lüften.

  • Öffnungszeiten täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen 24.12.2024 10—14 Uhr (Heilig Abend) 25.12.2024 10—18 Uhr (1. Weihnachtstag) 26.12.2024, 10—18 Uhr (2. Weihnachtstag) 31.12.2024 10—16 Uhr (Silvester) 01.01.2025 12—18 Uhr (Neujahr)
    06.01.2025 — 17.04.2025  geschlossen

    Bitte beachten Sie, dass die Porzellansammlung vom 06.01.—17.04.2025 aufgrund von Baumaßnahmen geschlossen ist.

  • Eintrittspreise regulär 6 €, ermäßigt 4,50 €, unter 17 frei, Gruppe ab 10 Personen 5,50 €

Als August der Starke

Als August der Starke die ersten glänzend weißen Vasen und Geschirre mit feinsten Blütenbelegen und Reliefdekoren in Händen hielt, wusste er, dass er nun einen einmaligen Trumpf besaß, um den ihn alle anderen Fürsten beneideten. Porzellan sollte deshalb am Dresdner Hof ganz besonders glänzen. Nun erstrahlt der weltweit schönste und bedeutendste Bestand an Frühwerken der Meissener Manufaktur in einer zeitgemäßen musealen Präsentation in neuem Licht. Die Akzentbeleuchtung in den Vitrinen lässt nun auch feinste Details der geschliffenen, facettierten, mit Reliefs verzierten, in Silber gefassten oder schwarz glasierten Oberflächen beobachten.

Deckelvase mit weiblichen Maskarons
© Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Adrian Sauer
Deckelvase mit weiblichen Maskarons

In der Frühzeit

In der Frühzeit der Meissener Manufaktur, in der erhebliche technologische Hürden zu meistern waren, blieben die fernöstlichen Originale der königlichen Sammlung wichtigster Maßstab, ständiger Ansporn und unerschöpfliche Inspirationsquelle. Dem ostasiatischen Vorbild ist deshalb die erste Vitrine gewidmet. Doch erkannte Böttger das besondere Potenzial seiner Erfindungen darin, die bislang vom anderen Ende der Welt eingeführten Materialien nun nach europäischen Maximen formen zu können. Das Oszillieren zwischen Ost und West und der Einfallsreichtum in der Gestaltung der frühesten Meissener Erzeugnisse sind anschaulich nachzuvollziehen. 

Chinesisches Bett mit Figur und Meissener Nachahmung
© Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Adrian Sauer
Chinesisches Bett mit Figur und Meissener Nachahmung

Eine Reihe

In gezielten Gegenüberstellungen regt die neue Präsentation zum vergleichenden Sehen an – wenn etwa eine Parade von sechs gleichartigen Kannen die Vielfalt der Veredelungsformen des Böttgersteinzeugs vor Augen führt. Eine Reihe großer Vasen, die im Brand einsanken oder aufplatzten, lassen bis heute nachvollziehen, was für schwer kontrollierbaren Kräften sie im Feuer ausgesetzt waren. Trotz ihrer Deformationen und Risse gelangten sie in die königliche Sammlung – als technologische Meisterleistungen und kleine Wunderwerke.

Blick in den neugestalteten Böttgersaal der Porzellansammlung im Zwinger
© SKD, Foto: Oliver Killig
Blick in den neugestalteten Böttgersaal der Porzellansammlung im Zwinger

Trickfilme des Leipziger Künstler

Trickfilme des Leipziger Künstlers Jens Rosemann erzählen kurzweilig von der legendären Nacherfindung des Porzellans in Sachsen und den enormen Hürden, die die Meissener Manufaktur anfänglich zu überwinden hatte (Tipp: Schalten Sie beim Abspielen der Filme den Ton an!).

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Der Böttgersaal

Der Böttgersaal vermittelt eine Idee vom visionären Abenteuergeist, aufopferungsvollen Wagemut und schier unerschöpflichen Einfallsreichtum, die zu den bahnbrechenden sächsischen Erfindungen führte, von denen bald ganz Europa sprach.

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Edmund de Waals Installation „im Goldhaus“

Der Keramikkünstler und Autor Edmund de Waal hat sich im 300. Todesjahr von Johann Friedrich Böttger intensiv mit den Ursprüngen der Dresdner Porzellansammlung und den Anfangsjahren der Meissener Manufaktur befasst. In Erinnerung an das sogenannte Goldhaus am Zwinger ist das Werk „im Goldhaus“ entstanden, eine Auseinandersetzung mit der Nacherfindung des Porzellans an seinem Entstehungsort. Hier experimentierte Böttger gemeinsam mit dem Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651–1708) mit verschiedenen Materialien, bevor die Herstellung von Porzellan Anfang des 18. Jahrhunderts auf der Albrechtsburg in Meißen endlich gelang.

Edmund de Waal, im Goldhaus, 2019
© Edmund de Waal, Foto: Mike Bruce
Edmund de Waal, im Goldhaus, 2019

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